Liebe Leute, liebe
Familie, liebe Freunde und liebe Leser!
Am Sonntag, als ich
frohen Mutes durch den Wald stapfte, über Bächlein sprang und in
der Sonne in lieber Gemeinschaft meine Orange schälte hatte ich ein
Lied im Kopf:
„In die Berg bin i
gern, jo do gfreit si mei Gmiad. Wo die Oimräsal wochsn, und da
Enzian bliat.“
Ein Lied aus Österreich, nicht wahr? Vielleicht für so manchen Geschmack ein bisschen kitschig.
Ein Lied aus Österreich, nicht wahr? Vielleicht für so manchen Geschmack ein bisschen kitschig.
Aber ich summte es
vor mich hin, sang es meiner Freundin Tanya vor, nahm die erste
Stimme als Video auf meiner Digitalkamera auf und sang ihr dann noch
die Überstimme dazu.
Meine Zeit hier in
Spanien füllt mich mit immer mehr Liebe und Wertschätzung für
diese einzigartige Zeit hier. In den letzten Tagen merke ich immer
mehr, mit welch Wunderbarem ich hier doch beschenkt bin! Und immer
mehr kann ich mich im Juni beim Abschied weinen sehen, ehrlich!
Aber in manchen
Momenten merke ich, dass mein Herz immer an Österreich, meiner
wahren Heimat hängen wird, ganz egal, wie oft es mich auch in die
Ferne zieht. Die Wurzeln habe ich, und denen wird man sich oft erst
dann bewusst, wenn man dem Vertrauten weniger nahe ist wie sonst
immer.
Also, worauf will
ich hinaus?
Am Sonntag war ich
mit einer Gruppe ganz lieber Freunde bei einer Exkursion dabei und
die ging nach „Ribeira Sacra“, einem Art Nationalpark, zumindest
finde ich, dass es einer ist, obwohl ich mir eigentlich gar nicht
sicher bin, ob es einer ist. Auf den Fotos könnt ihr besser sehen,
wie es dort aussieht. Findet ihr es hat Nationalpark-Potenzial?
Ich habe schon viel
Gutes von Ribeira Sacra gehört und deshalb wollte ich da unbedingt
dabei sein. Als wir dort also
zum Wandern anfingen kamen viele gute Erinnerungen an die Wanderwoche
mit meiner Mama letzten Sommer in Kärnten am Alpe-Adria-Trail hoch.
Manchmal haben wir beim Wandern durch all die schwierigen und
leichteren Phasen hindurch dieses Lied geträllert. Als ich also auch
auf dieser Exkursion mein Shirt durchschwitzte und die Aussichten
genoss, mit Freunden und neuen Leuten in Gespräche kam, dachte ich
auch immer wieder mit einem Lächeln im Bauch an meine wunderschönen
Österreicher Berge, und die Vorfreude, in weniger als einem halben
Jahr in ihnen wieder wandern zu können (und den Alpe-Adria-Trail
fortzusetzen).
Ich erlebe gerade,
wie schön es ist, all die nicht-materiellen Geschenke, die ich hier
bekomme, wie neue Freunde, gemeinsame Unternehmungen, Mahlzeiten,
Umarmungen der Kinder in der Escuela Infantil, Lächeln, ein „Qué
tal?“ zu genießen, und auch zu wissen, dass mich Gutes erwartet,
wenn ich wieder in Österreich bin.
Nein, es ist nicht
alles immer eitler Sonnenschein hier. Es gibt Momente, in denen ich
mit den Kindern die Geduld verliere, nicht ganz so nett über andere
rede, mich über Dinge meiner Wohnkolleginnen ärgere, über den Bus
und den Regen meckere, mich mit anderen vergleiche und unzufrieden
bin,… Aber ich habe immer wieder die Chance, mich zu entschuldigen,
zu reflektieren, davon zu lernen und Vergebung geschenkt zu bekommen.
Und daher nehm ich
mir, oder versuch ich es halt, die Kraft für jeden neuen Tag!
Ich habe wieder
angefangen, fast täglich meine Gedanken und Erlebnisse in einem Buch
aufzuschreiben und das hilft mir, mich zu reflektieren. Aus der BAKIP
kommend, wo wir immer unsere Aktivitäten schreibend reflektieren
mussten/durften, klang das für mich manchmal nach wenig Spaß. Aber
ich merke, je mehr ich mich reflektiere und aufschreibe, was ich
gerne tun und verändern möchte, desto mehr geht wirklich weiter.
Und desto achtsamer und aufmerksamer werde ich im Alltag. Es ist
einfach eine tolle Beobachtung.
Auch merke ich,
desto mehr ich die Dinge ausspreche und eben auch aufschreibe, die
ich tun möchte, desto mehr werden diese Ideen auch wirklich zu
Aktionen.
Wie zum Beispiel,
dass ich mal wieder meiner amerikanischen Familie ein E-Mail
schreibe, dass ich mehr mit den Kindern in der Escuela Infantil mache
(momentan den Bibabutzemann),…
Es tut sich einfach
mehr!
Daher schreibe ich
auch hierher:
Ich möchte gerne Barcelona und Menorca, sowie einen Nationalpark besuchen. Mal schauen, hoffentlich wird es von Idee zu Aktion ;)
Ich möchte gerne Barcelona und Menorca, sowie einen Nationalpark besuchen. Mal schauen, hoffentlich wird es von Idee zu Aktion ;)
Vielleicht
inspiriert das ja auch einen von euch. Ich melde mich bald wieder mit
Neuem! (das wird bestimmt von Idee zu Aktion!)
Abrazos
(Umarmungen),
eure Reisemaus