Mittwoch, 9. Dezember 2015

Die Reisemaus in Lissabon

Ja, kaum trägt man den Namen "Reisemaus", kann man nurmehr schwer damit aufhören, seinem Namen gerecht zu werden. In Fakt, gerade eben heute bin ich von 4 Tagen in Lissabon heimgekommen, und es kann sein, dass ich bereits am Samstag unser gemütliches Nest in A Escravitude wieder fürs Wochenende verlasse. Mal sehen!
Zwar bin ich recht müde, da ich letzte Nacht am Lissabonner Flughafen nur um die 1 1/2 Stunden geschlafen habe, trotzdem möchte ich euch von meiner Reise erzählen!
Letzten Samstag nahmen Rosy, Irene und ich ein "Blabla-Car" nach Lissabon, eine wirklich praktische Art zu Reisen! Uns begrüßte warmer Sonnenschein und ein blauer Himmel. 




Wir machten uns zu einem Trödelmarkt namens "Feira de Ladra" auf, wo an sämtlichen Ständen allermöglicher Secondhand-Krimskrams verkauft wird. Im Anschluss suchten wir eine spezielle Burg mithilfe einer kleinen Karte und landeten im Endeffekt jedoch bei einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Lissabonner Altstadt. Was auf den ersten Blick wie eine breite Bucht am Rande der Stadt aussieht, ist in Wirklichkeit der Fluss "Tajo" mit seinen extremen Breite, kurz bevor er ins Meer fließt. Das musste ich aber auch erst erfahren!



Wir gurkten durch die Straßen, nahmen eine U-Bahn, fanden Rosy's Hostel und suchten nun zwei Dinge zugleich: das Haus unseres (Irene und ich) Couchsurfers (wir wussten den Straßennahmen) und ein Restaurant fürs Abendessen. Ersteres war im Stadtviertel in dem wir uns befanden unmöglich, denn wie wir durch ein Telefonat mit unserem Gastgeber Frederico herausfanden, befanden wir uns noch weit weg davon. Naja. Also aßen wir Burger (ich Veggie, klar!) hatten eine mega Gaudi und kicherten als wären die Essiggurken in Wein eingelegt worden. 
Danach machten sich Irene und ich auf unsere nächtliche Expedition auf, nahmen eine "Tram", typische Gondeln in Lissabon, die dem öffentlichen Verkehr dienen- bis wir zu guter Letzt mit etwas Hilfe die Wohnung fanden. Dort durften wir nämlich für 3 Nächte "couchsurfen": die Möglichkeit während einer Reise bei "Locals" gratis zu übernachten.
Unser Gastgeber Frederico war schüchtern und freundlich, und mithilfe von Englisch und Spanisch plauderten wir kurz vorm ersehnten Schlafengehen (Notiz: dieses Schema würde sich in den folgenden Tagen mit steigernder Müdigkeit wiederholen!).




Am nächsten Sonntagmorgen fuhren wir in das weiter abseits liegende Stadtviertel "Belém" von Lissabon, und frühstückten in berühmten Café "Pastéis de Belém". Auch dort gab es zwei liebe Märkte mit handangefertigten Sachen, wie besuchten das gigantische Mönchskloster Jerónimos sowie den "Torré de Belém" und ein Museum für moderne Kunst. Da es an diesem Tag recht kalt war mussten wir uns danach mit Tee aufwärmen!








Etwas weniger verfroren als vorher fuhren wir mit dem Zug zurück in die Altstadt Lissabons und suchten ein Museum eines bekannten Schriftstellers von dort, Fernando Pessoa- war aber schon zu. Gut, dann suchten wir eben ein indisches Restaurant, weil wir seit dem vorherigen Abend Lust darauf hatten. Was wir fanden hatte ebenfalls schon zu. Wir setzten uns also in eine sehr bescheidene Bar mit der Begründung "das Essen ist billig und wenn dort alte Leute essen, dann muss es authentisch sein" (natürlich alles auf Spanish, versteht sich! Und dann kommunizierend mit der Hausherrin auf eine Art portugiesisch.). Das Ambiente und das Essen war anders als gewohnt, aber schmackhaft! 




So, und am Montag machten wir uns nach Sintra auf, ein kleines Städchen ungefähr eine dreiviertelstunde Weg von Lissabon. Reich an Geschichte und historischen Bauten: wir besuchten den "Palácio Nacional de Sintra" im Kern der Altstadt und bestiegen dann den kleinen Berg, um uns auch den "Palácional da Pena" nicht entgehen zu lassen. Durch den wolkenbehangenen Himmel wirkten die farbigen Mauern umso bunter!







 Bevor es dunkel wurde kamen wir wieder unten in Sintra an, spazierten bereits etwas müde weiter und fanden endlich ein indisches Restaurant - mein Gemüsecurry war wahnsinnig lecker!





Der Dienstag war unser letzter ganzer Tag in Lissabon und diesen nutzen wir, um die Altstadt besser kennenzulernen. Wir nahmen an einer "Free Walking Tour" teil und besuchten wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie den "Placa do Comercio", die Kathedrale, Gassen, weitere Plätze, Kirchen,... Nach zwei Tellern Linsensuppe zum Mittagessen trafen wir drei uns mit Frederico, der uns noch weitere versteckte Geheimtipps in Lissabon zeigte, wie etwa einen kleinen Park am Hügel der Stadt mit wunderschöner Aussicht auf den Fluss "Tajo", wo ein Straßenmusikant brasilianische Musik spielte. Am Ende gingen wir in ein einfaches, aber leckeres nepalesisches Restaurant. Wie so oft machten wir drei Mädels einen Kasperl, ich glaube das lockerte auch Frederico ein bissl auf. 
Wir luden ihn als Dank für die Gastfreundschaft auf das Abendessen ein, danach verabschiedeten wir uns von ihm. Viel Glück im Leben, Frederico! 















Wir entdeckten noch eine uralte Bücherei mit Büchern im Wert von 600 Euros, danach setzten wir uns noch in ein historisches Café namens "O'Melhor Café é o dA Brasileira" um Tee bzw. Kaffee zu trinken. Und dann, ja dann hieß es, "Adeus" Lissabon und wir stiegen in die U-Bahn auf Richtung Flughafen. Vor uns lag eine Nacht am Flughafen, und ich kann nicht umbedingt sagen, geschlafen zu haben (der Boden war kalt!). Am nächsten Morgen um 8 in der Früh nahmen wir einen Billigflug nach Oporto und von dort drei Busse nach Hause. Was für ein Abenteuer!




Alles Liebe und bis bald mit neuen Geschichten,
eure Reisemaus

Dienstag, 1. Dezember 2015

Die Reisemaus und der Beginn des Advents

Hallöle liebe Adventsliebhaber!

Jetzt ist es endlich soweit und ich darf wieder Adventsmusik hören. Ich lud Elisa, eine liebe Steiermärkerin und Freundin, die ihren EFD in Santiago de Compostela macht, zu einem "österreichischem Adventstreff" in meinem Haus ein. Da wir beide gerne laufen, kombinierten wir dies mit einer Naturmaterialsuche im Wald. Anfangs mussten wir wirklich suchen, denn von Tannenzweigen ist hier keine Spur- zwar gibt es schon Pinienbäume, dessen Äste sind aber viel zu hoch. Also bedienten wir uns anderem Grünzeug wie Efeu. 
Daheim in der Küche breiteten wir unseren kleinen Bastelwald am Boden aus und während wir uns im Adventkranzbinden versuchten tranken wir Tee, aßen Mandarinen und hörten adventliche Musik. Auch Irene half, ein paar Dekorationen zu basteln. 
Mit unserem Ergebnis waren wir recht zufrieden und weihten unsere Adventskränze gleich ein!





Dann backten wir noch Apfelbrot. Das Rezept ist so einfach, dass es jeder nachmachen kann und ich es auch zu Weihnachten für meine Familie backen werde. Heute nasche ich schon den ganzen Tag daran:

300 g Weizenmehl (wir nahmen Vollkorn)
650 g Äpfel, gerieben 
150 g Feigen, kleingeschnitten
100 g Haferflocken
1 EL Kakaopulver
1 TL Zimt
1 1/2 Pck. Backpulver
1 EL Rum
2 EL Zucker (wir nahmen Rohrohrzucker)

Die trockenen und nassen Zutaten zuerst getrennt vermischen, dann zusammenkneten. 



Einen Adventskalender haben wir in der WG bereits auch und das erste Türchen wird heute aufgemacht. In Santiago wird es schon bald ein paar Weihnachtsmärkte geben und ich bin schon gespannt, wie die so sind.
In Spanien gibt es, soweit ich das herausgefunden habe, nicht so viele adventliche Traditionen wie in Österreich. Da Elisa und mir das aber schon wichtig ist, werden wir uns noch einmal zum Kekserlbacken, Punschkochen, und einfach zum Adventgenießen treffen!
Und da ich ja schon in weniger als drei Wochen zu Weihnachten nach Österreich fliege, habe ich keine Sorge, zu wenig vom Advent abzubekommen.

Also, liebe adventliche Grüße,
eure Reisemaus!