Sonntag, 15. November 2015

Die Reisemaus und ihr 20. Geburtstag!

Liebe Leute, die mich auf dieser (Lebens-)reise begleiten,

ich bin nun schon zwanzig Jahre und drei Tage alt, denn wie einige von euch wohl wissen, hab ich am Donnerstag Geburtstag gehabt. Fotos von jenem Tag sind in meinem vorherigen Blog!

Doch ich durfte mich dieses Wochenende noch einmal feiern lassen. Um ehrlich zu sein, war ich die Woche davor besorgt, ob es eine gute Feier werden würde und musste mich daran erinnern, dass- egal ob "tolle" oder "fade" Feier- dies nicht über meinen Wert bestimmen würde.
Es ist so leicht, sich Sorgen zu machen und im Vorhinein Dinge im Kopf durchzugehen über die man im Endeffekt keine Kontrolle hat. Etwa, wie viele Leute wirklich kommen werden, ob die Stimmung gut sein wird,... Und mir war bewusst, dass, je mehr Sorgen ich mir über diese Sachen mache, desto mehr Aufmerksamkeit widmete ich negativen Gedanken, was klarerweise nicht umbedingt konstruktiv war. Daher versuchte ich bewusst, einfach Gott zu vertrauen und ihm dieses Wochenende, und meine Sorgen hinzugeben. Ich wollte darauf vertrauen, dass es, so wie es werden würde, gut sein würde und Sorgen nicht nötig waren.
Immer wieder überkamen mich sorgende Gedanken, ich erinnerte mich aber immer wieder daran, dass ich vertrauen durfte und im den letzten Tagen sah ich dem Wochenende schon mit viel mehr Gelassenheit entgegen.
Und ich kann euch sagen, es war ein so schönes, bereicherndes Wochenende und ich wurde auf viele Weise beschenkt!
Am Samstag kamen zwei Freundinnen, Tanya und Elisa aus Santiago und Paola aus A Coruña angereist, sowie Desis Freund Ivan. Gemeinsam verbrachten wir den Nachmittag im Freien und ich zeigte ihnen unser Dorf und die Wälder. Danach kochten wir alle gemeinsam drei Stunden leckere Gerichte: Gemüsecurry mit Reis, Falafel, Ofenzucchini, wir richteten Salat an, machten Guacamole, 
backten zwei Desserts,...











 Dann war es endlich so weit und wir aßen ausgiebig, bis wir nicht mehr konnten!
Wir hatten wirklich einen schönen, gemütlichen gemeinsamen Abend, auch stießen wir in Plastikbechern mit ein wenig Wein und "Sidre" an und dann bekam ich einen Schokokuchen mit Kerzen zum Ausblasen und ein Ständchen.
Um halb eins waren wir dann so voll, dass wir zu wenig mehr im Stande waren als aufzuräumen und schlafen zu gehen!


Doch heute, am Sonntag, ging es weiter! Wir schliefen uns aus, frühstückten gemeinsam (nicht gerade viel, aber genug um uns für die bevorstehende Wanderung zu stärken.).
Diese Wanderung wollte ich schon lange mit Freunden machen, da ich den "Berg" (ca. 400 Meter Seehöhe) der hinter unserem Haus liegt, schon ein paar Mal allein bestiegen, belaufen und erkundet habe. Es freute mich, dies nun endlich teilen zu können. Auch wurde ich dieses Wochenende mit einfach wundervollem Wetter beschenkt, es war so schön sonnig und warm, dass wir schon bald unsere Jacken aufmachten und mit T-Shirt weiterstapften. Paola und Irene drehten schon früher um, da Paola einen Zug nach Hause hatte, aber wir vier übrigen Mädels, Tanya, Elisa, Desi und ich wanderten bis zum Gipfel von wo aus wir eine ganz schöne Aussicht hatten!
Wir picknickten unser Obst und genossen alles einfach.
Nach der verdienten Pause nahmen wir eine andere Route über kleine Bergdörfer zurück. Die Natur beschenkte uns auch noch dazu mit Trauben, Zitronen, Blumen,... die wir am Ende, als wir nach ca. drei Stunden wieder zum Haus kamen, stolz der Kamera zeigten.










Alle waren recht k.o., also hielten wir Siesta und verbrachten dann noch Zeit gemeinsam, bis es Zeit war, "Hasta pronto!" (Bis bald!) zu sagen.
Ich bin so dankbar dafür, wie und mit welch lieben Leuten ich meinen Geburtstag verbringen durfte!

Danke für all den Segen!

Und danke, dass auch ihr an diesem Erlebnis teilhaben wollt- auch dass ist wie ein Geburtstagsgeschenk!

Ganz liebe Geburtstagsgrüße,
eure Reisemaus

Freitag, 13. November 2015

Die Reisemaus und die Novemberfreuden

Tritratrallalla, tritratrallalla, die Reisemaus ist wieder da!

Das nächste Wochenende steht schon wieder vor der Türe und ich bin gerade erst dabei, vom vorherigen zu erzählen. Ja, zwar mag es sein, dass ich jetzt öfters verspätet schreibe, und auch etwas weniger als am Anfang, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mein Blogprojekt aufgebe!
Es heißt nur, dass ich im Tippen noch immer nicht die Schnellste bin und letzte Woche das Wetter so schön war, dass ich meine Zeit lieber draußen verbrachte. 
Auch war nicht wenig los!

Aber zuerst mal kurz über's fin de samana pasado, also das vergangene Wochenende:
Wieder mit der gleichen Gruppe italienischer Praktikanten mit denen wir auch schon auf den Islas Cíes waren, durften wir einen tollen Tagesausflug an die nordöstliche Küste Spaniens, die Costa de Morte machen. Wir bekamen eine Stadtführung im Städtchen Muros, stoppten am Strand, sahen uns einen schönen Wasserfall an, aßen am Berg mit Meeresausblick unser Mittagessen und fuhren am Ende noch nach Finesterre, eine Stadt, die am Jakobsweg liegt und 3 Km weg einen Leuchtturm hat, den man ohne Untertreibung als das Ende der Welt beschreiben kann. 
Hier die Beweisfotos, dass wir einen wunderschönen Tag hatten: 

















Gestern hatte ich meinen zwanzigsten Geburtstag und es war das erste Mal, dass ich einen Geburtstag im Ausland und ohne Familie gefeiert habe. Zwar war das zum Teil seltsam, anders und ungewohnt, ich versuchte aber trotzdem, diesen besonderen Tag  zu genießen.
Am Abend zuvor backte ich mit Begeisterung einen meiner ersten veganen Kuchen mit Rezept aus dem Internet, um diesen am nächsten Tag mit den Kindern in der Tageseinrichtung zu teilen. Der Teig wirkte gut, als ich ihn in die Form patzte und zuerst ging er auch super auf...
sank dann aber auf 2 Zentimeter Höhe zusammen und bekam Risse wie ausgetrocknete Erde im Sommer. Achja, und er war recht hart.
Leider empfanden auch die Kinder den Kuchen als wenig attraktiv und nur die abgehärteten Allesesser verschlangen ein paar Stücke. Von den meisten kam jedoch ein "No quiero...!" (Ich will nicht), als sie mir ihr Kuchenstück zurückgeben wollten. Naja, kann man nichts machen.
Dafür bekam ich eine Geburtstagskrone und ein Ständchen.
Überraschenderweise fingen zwei Babys panisch zum weinen an, als sie mich mit der Krone sahen, jetzt konnte ich sie nur im begrenzten Ausmaß tragen :)



 In diesem Foto musste ich die Gesichter der Kinder unscharf machen, um ihre Anonymität  zu bewahren. Aber ihr könnt euch vorstellen, dass sie herzig ausschauen, besonders in diesem Foto, wo sie noch nicht wussten, was ich ihnen auftischte!


Hier auf dem Foto bin ich mit Geburtstagsstrudel- und Strauß von der lieben Desi aus meiner WG. Besonders sie aber auch die anderen Mädels machten den Tag für mich besonders: Umarmungen in der Früh und ein gemeinsamer Filmabend zu viert. Wir sahen uns "El Camino" an, ganz passend!

Und noch etwas, was mich diesen November hier in Spanien richtig genießen lässt:
Die hier ganz typische Feier der Maroni, genannt "Magosto".
In ganz Galizien, und auch heute Abend in der Escola Infantil wurde dies gefeiert. Ein paar Papas brannten die Maroni im freien während die Kinder und anderen Eltern gemeinsam Körberl für die heißen Maroni dekorierten. Auch brachten alle Kuchen und danach wurde geratscht, gemampft und gefeiert. Auch wurde am selben Abend von der Gemeinde des Ortes aus Magosto gefeiert und diese verwendeten dazu einen Ofen in Form eines Zuges.





Morgen werde ich meinen Geburtstag noch mit Freunden feiern und bin schon freudig gespannt, wie es wird! Davon berichte ich euch bald, versprochen!

Bis dahin alles Liebe,
eure Reisemaus

Donnerstag, 5. November 2015

Die Reisemaus und Samaín

Hola!

Nur kurz möchte ich von dem aktuellen Jahreszeitlichem hier in Galizien berichten.
Letztes Wochenende war ja Samaín (so heißt Halloween hier) und da war ganz schön was los. Ich bevorzugte es, mich am eigentlichen Samaín-Abend für den Ausflug zu den Lagos de Covadonga auszuruhen, bekam aber in der Escola Infantil, wo ich "arbeite" einiges mit.
Dekoration überall, jedes Kind brachte einen Kürbis, es wurde Kürbiskuchen gebacken und man verkleidete sich als Kürbis (leider darf ich keine Fotos der Kinder online stellen)- ja, auch wir Großen trugen ein schönes Kürbiskleid aus Müllsäcken! Es gab auch eine besondere Samaín-Jause.
Wie in Österreich kommt Samaín/Halloween aus der USA und wurde auch hier im Jahresfestkreis willkommen geheißen.






Der Kürbiskuchen in der Krabbelstube war lecker, nein, er war leider nicht vegan, aber ich machte eine Ausnahme. Neulich habe ich aber mein eigenes süßes veganes Kürbis-Vollkorn-Rohrohrzucker-Rosinen-Wallnuss-Brot gebacken und wenn's meinem momentan etwas beleidigtem Bauch besser geht, werde ich es garantiert genießen! Auch möchte ich anfangen, hin und wieder vegane Leckereien mit anderen zu teilen, damit man merkt, dass man auch vegan lecker backen kann.
Das habe ich mit meinem Kürbiswerk ebenfalls vor.



Und was mich sehr freut und überrascht ist, dass jetzt im November immer noch Blumen auf der Wiese blühen und ich uns diese in die Küche und in mein Schlafzimmer stellen kann. Machte mir aus dem Saft des Schöllkrauts ein "Hennatatoo" auf die Hand :)

Alles Liebe,
die Reisemaus!


Dienstag, 3. November 2015

Die Reisemaus in Asturien

Liebe Familie und liebe Freunde
Mamamia, was ich alles dieses Wochenende erlebt habe!
Es wird Zeit, das mit euch zu teilen. Das ist, was euch erwartet:


Also, ich wusste, dass wir ein verlängertes Wochenende haben werden und wollte dieses nutzen, um ein wenig zu reisen. Zuerst sah es so aus, als würde das nicht wirklich möglich sein, bekam aber dann von Eszter, einer EFDlerin aus Ungarn die Einladung, mit ihr nach Asturien (einer Region Spaniens östlich von Galizien) zu den Lagos de Covadonga, das sind Gebirgsseen, zu fahren. 
Zuerst war ich mir nicht sicher, da es eine längere Reise ist und auch seinen Preis kostet, noch dazu würde ich zum ersten Mal das sogenannte "Blabla-Car" benützen müssen (eine offizielle Plattform für Mitfahrgelegenheiten) als auch Air-bnb (Übernachtung in privaten Zimmern, Wohnungen,...).
Alles im Grunde kein Problem, aber eben das erste Mal für mich!
Ich schaute diesemWochenende am Freitag Abend mit Respekt entgegen, hoffte aber, dass alles gut werden würde und ich in Schwierigkeiten die Ruhe bewahren könnte.
Mich erwartete dieses Wochenende aber das Gegenteil- ich wurde so beschenkt von vielen verschiedenen Erlebnissen und Begegnungen!
Am Samstag in der Früh fuhr ich mit dem Bus nach Santiago. Während der Fahrt öffnete ich meine Jausenbox voller frisch gekochten Brokkoli und erfreute die anderen Passagiere mit dem herrlichen Duft. Von Santiago konnte ich ein Blabla-Car nach Avilés, einer Stadt in Asturien nehmen, wo ich die Altstadt und einen großen Park genoss und anschließend mich mit Eszter traf, die aus Ourense, einer anderen Stadt in Galizien angereist kam. 
Gemeinsam machten wir uns per Bus nach Oviedo auf, wo wir voller Eifer Lebensmittel für ein veganes Festessen einkauften- nur um dann in unserer Unterkunft drauf zu kommen, dass die Küche aus einer Mikrowelle besteht. Tja- es blieb bei Salat und Gemüse aus dem Glas!

Am nächsten Morgen brachen wir schon früh auf, um einen Bus in eine kleine Stadt in den Bergen, "Cangas" Asturiens zu nehmen. Nach eineinhalb Stunden kamen wir dort an, wo uns eine junge Argentinierin namens Estefy ansprach und uns zeigte, wo man das Ticket für unser nächstes Ziel kaufen konnte, nämlich in der Cafeteria des Busbahnhofes. Sie hatte unser Gespräch im Bus mitgehört und war auch auf dem Weg zu den Seen. Ab da waren wir ein lustiges, sympathisches Trio, muss ich sagen!
Wir nahmen also den nächsten Bus in das kleine Bergdorf, namens "Covadonga. 
So, von dort aus waren es noch 12 Kilometer den Berg hinauf, und das ohne öffentliche Verkehrsmittel. Sollten wir raufgehen? Oder vielleicht ein Taxi nehmen?
Als wir nach dem Preis fragten, waren uns 45 Euro für die Hinfahrt und nur eine Stunde Aufenthalt dann doch nicht sehr sympathisch...
Wir versuchten also Autostopp- und tatsächlich, schon bald blieb eines stehen und nahm uns mit hinauf ins Gebirge!
Mir blieb der Atem weg, als wir oben ankamen und zu den Seen wanderten! So eine Schönheit!
Wir hatten auch wahnsinnig Glück mit dem Wetter- hatte um die 25 Grad und ich holte mir sogar einen Sonnenbrand (es ist November!).












 Nach langem Wandern, Jausnen am See, abermals Wandern und kurzem Rasten probierten wir wieder unser Glück und landeten in einem Auto Richtung Tal und am Abend waren wir wieder in Oviedo.
Estefy schlief ebenfalls in Oviedo und so beschlossen wir, am nächsten Tag gemeinsam nach Gijón, eine Stadt am Meer zu fahren. Ebenfalls ein toller Ausflug!








Diese Art hier in Asturien"Sidre"auszuschenken (traditioneller Apfelmost) war recht unterhaltsam. Und ja, der Boden wird dadurch nass, ganz egal, wie professionell der Kellner wirkt.


Es gäbe so vieles zu erzählen, Einzelheiten, kleine Geschichten, aber ich hoffe, dass die Bilder davon erzählen werden!
Dieses Wochenende habe ich wirklich meinen Horizont und meine Reisekompetenz erweitern können und blicke mit Dankbarkeit zurück-
immerhin bin ich ja die Reisemaus!